Planung und Bau der Columbus New Zealand




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Da die Columbus New Zealand das erste Vollcontainerschiff der Hamburg Süd Gruppe war, denke ich, kann mal ruhig dieses Schiff mal gesondert würdigen, zumal ich auf diesem Schiff auch zweimal gefahren bin. Ich werde das mal Chronologisch von der Planung, Bau und Ihrem nicht schönem Ende auflisten, wobei das Ende dieses tollen Schiffes ja schon an anderer Stelle vorhanden ist, s. hier. Ich möchte nochmal erwähnen, das diese Berichte alle aus den ende 60er, Anfang 70er Jahre stammen und nicht Stand der Technik von heute sind.

Schon das im Jahre 1966 aufgestellte 5-Jahres-Flotten-Programm der Hamburg Süd zeigte für den Bereich auf Grund der dort angeblich zu erwartenden Entwicklung die Notwendigkeit für eine Flottenerneuerung in den Jahren ab 1970/71. Nachdem die Voruntersuchung hinsichtlich der Prioritäten eine Entscheidung zu Gunsten der NAOK-Dienste erbracht hatte, begann 1968 die eigentliche Planung. Von da ab haben ein Planungsstab und eine Reihe von Projektgruppen das neue Konzept für diesen Dienst entwickelt. Ausgangspunkt war die Frage nach dem zweckmäßigem System, d.h. Weiterführung der konventionellen Fahrt oder Einführung der Voll Containerschiffe. Das Ergebnis: Drei Vollcontainerschiffe für einen integrierten Dienst NAOK-Australien-Neuseeland-NAOK. Der Planungsstab und alle Projektgruppen wurden International besetzt, und zwar nicht nur mit Mitarbeitern aus der eigenen Organisation, sondern auch mit Beratern und Mitarbeitern von außerhalb.



Modell aus den Anfängen der Planung Sammlung Krüger

Grafik aus den Anfängen der Planung    Sammlung Krüger

Im März 1969 erteilte Die HSDG der Howaldtswerke - Deutsche Werft AG den Auftrag zum Bau von drei Vollcontainerschiffen mit umfangreichen Einrichtungen für den Transport von Kühl-und Stückgutcontainern. Das erste Schiff dieser Serie, "Columbus New Zealand" wurde im März 1970 im Werk Finkenwerder auf Kiel gelegt und von der eigens aus Neuseeland herbeigereisten Lady Ormond am 26.November getauft. Nach dem Stapellauf wurde das Schiff zur Ausrüstung und Fertigstellung zum Werk Ross verholt und am 15.04.1971 nach umfangreichen Erprobungen während einer viertägigen Probefahrt an die Reederei übergeben. Die "Columbus Australia" und "Columbus America" ,die zur Zeit am Aus Rüstungs Kai  bzw. noch auf dem Helgen liegen, werden in einem Abstand von jeweils drei Monaten abgeliefert werden.

Das Einschrauben Turbinen Containerschiff ist zur Verminderung des Wellenwiderstandes mit einem ausgeprägten Wulst Bug und um möglichst große Decksflächen und gute Wasserabweisung zu erreichen, mit stark ausfallenden Vorschiffsspanten und breitem Spiegelheck versehen. Außer den üblichen Widerstands-und Propulsionsversuchen wurde bei der HSVA Untersuchungen über Manövrierfähigkeit und Seegangs verhalten durchgeführt, deren gute Ergebnisse während der Probefahrt bestätigt werden.


Das Schiff mit sechs Laderäumen, von denen fünf vor und einer hinter dem Maschinenraum mit darüberliegenden Aufbau angeordnet sind, ist durch sieben wasserdichte Querschotte, zwei Längsschotte und vier Stützschotte unterteilt und besitzt zwei durchlaufende Decks und zum Schutz der Deckscontainer eine 6,5 m hohe Back über dem vorderen Laderaum. Durch diese Anordnung ist es möglich, trotz des großen Raumbedarfs für die Kühlaggregate und Luftkühler eine sehr große Anzahl von Containern unter Deck unterzubringen. Die Laderäume sind mit Führungsgerüsten zur zurrfreien Aufnahme von 636 Containern der Größe 20 Fuß in sechs Lagen übereinander und acht Reihen nebeneinander ausgestattet, von denen in drei nicht isolierten Räumen 454 Kühlcontainer durch ein bordeigenes Kaltluftsystem gekühlt werden können.

Das 2. Deck, das als Freibord-und Vermessungsdeck bestimmt ist, bildet im Laderaumbereich Betriebsgänge (Passage Way) an Backbord und Steuerbord zur Verbindung der Wohnräume und des Maschinenraumes mit dem Vor-und Hinterschiff. Von den Betriebsgängen sind auch die Laderäume zugänglich, außerdem sind hier die Kompressoren der Ladekühlanlage aufgestellt, während die Luftkühler in Nischen in die Querschotte eingebaut sind. Unter den Betriebsgängen und im Doppelboden sind Rohrtunnel und (im Gästebuch wurde ja darüber auch schon fleißig Diskutiert ) zur Aufnahme der Rohrleitungen und Kabelbahnen vorgesehen.

Der Doppelboden und die sich durch die Längsschotte, die im Vorschiff stufenweise einziehen, ergebenden Räume dienen der Unterbringung von Brennstoff und Ballast. Der Brennstoffvorrat ist so bemessen, das für eine Rundreise von ca.20000 SM zwischen der USA-Ostküste und Australien, Neuseeland nur einmal gebunkert werden muss. Die Wechseltanks werden normalerweise nur für Schweröl und nur in Ausnahmefällen als Ballasttanks benutzt.

Auf den Hauptdeckluken und auf einem Gerüst über der Heckverholeinrichtung, auf dem auch die Reserveschraube ist, können wahlweise 536 - 20´-Container oder 240 - 40´-Container in drei Lagen übereinander und in elf reihen nebeneinander gezurrt werden. Für 99 dieser Container sind elektrische Anschlüsse vorgesehen, so das auch hier noch bei erhöhtem Ladungsangebot an Kühlgut zusätzlich Kühlcontainer mit Clip-on-Kühlaggregaten gestaut werden können.

Hinsichtlich der Antriebsanlage fiel die Entscheidung zu Gunsten einer Dampfturbine. Dabei spielte auch der durch die Kühlanlage bedingte verhältnismäßig große bedarf an elektrischer Energie eine wichtige Rolle. Die Wahl des bewährten Fabrikats eines US-Herstellers ist ebenfalls beeinflusst durch die Tatsache, das der Hauptstützpunkt dieser Schiffe für Wartung, Instandhaltung und Ersatzteilbeschaffung in den Vereinigten Staaten liegen wird. Die Dienstgeschwindigkeit von 22 Knoten wurde ermittelt im Zusammenhang mit der Schiffsanzahl, der Rundreisedauer und der gewünschten Abfahrtsfrequenz.(über die Maschine wird noch seperat berichtet)

Antriebsanlage

General-Electric/AG Weser Getriebeturbinenanlage, Antriebsleistung: 25000 WPS max.,2 Öl gefeuerte Wasserrohrkessel HDW-Babcock & Wilcox, Dampfleistung 45 t/h bei 62,5 atü und 515° C,1 Propeller 5 Flügel Ø 6,45 m,117 U/min., Dienstgeschwindigkeit: 22 KN.


Ein paar allgemeine Daten:

Länge über alles...........................................193,90 m

Länge zwischen den Loten........................178,00 m

Breite auf Spanten.........................................29,30 m

Tiefgang auf Sommerfreibord.....................10,85 m

Tragfähigkeit....................................................22 000 t

Containeranzahl...................................................1172

             auf Deck.....................................................536

             unter Deck.................................................636

             davon Kühlcontainer...............................454

Vermessung...............................................19 150 BRT

                                                                10 800 NRT

Einrichtung

38 Mann Besatzung in 42 Kammern, sep. WC

      und Dusche für jede Kammer

  7 Betten in 4 Kammern für Eigner, Lotsen

  5 Pullmann Betten zur gelegentlichen Mitnahme

     von Ehefrauen

  2 Hospitalbetten

52 Gesamtanzahl der Betten

     Vollautomatische Zweikanal-Hochdruck-

     Klimaanlage

     Personenlift vom Maschinenkontrollraum

     zum Kapitänsdeck mit Haltestelle auf

     jedem Deck

2 kombinierte Anker-Mooring Winden

3 Anker à 7350 kg in Ankertaschen

   Reserveanker in Ankertasche mittschiffs

   605 m Ankerketten, 66 mm Ø, Güte K3

2 Doppeltrommel und 2 Einfachtrommel Mooring Winden à 16t Konstant Zug und 35 t Haltekraft

2 GFK Motorrettungsboote für 52 Pers. in Schwer Davits

3 automatisch aufblasbare Rettungsinseln  à 12 Pers.

1 kombinierter Dreibein-Radar und     Signalmast mit Schornstein Plattformen     verbunden

1  Signalmast auf der Back

2 Lotsenlifte

2 Fallreeps mit elektrischer Heißvorrichtung

1 Abfallschütte mit hydraulisch betätigter   Außenhaut klappe

2 Außenhautpforten 2x2 m zur Übernahme     von Proviant, Stores und Maschinenteilen      mit Ausschwenkbarer Kran Bahn und     Laufkatze


 
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